SOTA-Woche 2015

SOTA-Woche Februar 2015

Die SOTA-Tour im letzten Sommer hat so viel Spaß gemacht, dass ich die Gelegenheit genutzt habe, eine SOTA-Winter-Wanderung zu machen. Der Plan – gemacht zu einer Zeit, als es nach grünem Winter aussah – war:  Anreise mit Bahn und Bus nach Bödefeld, 7-Tage-Wanderung rund um Winterberg bis Brilon Wald oder Olsberg und dabei zwischen 6 und 10 Gipfeln aktivieren.

SOTA-Woche Februar 2015

The SOTA-Tour last summer had been so much fun that I took the opportunity to  do a winter-SOTA-walking-tour. The preparation took place at a time when it looked as if we would have a green winter: travel by train and bus to Bödefeld, 7 days walk round Winterberg to Brilon Wald and along this trail activate between 6 and 10 summits.

Als alles geplant und die Unterkünfte gebucht waren, fing im Sauerland richtiger Winter an mit Schneehöhen über 50cm in den Höhenlagen. Also brauchte ich kurzfristig noch Schneeschuhe, d.h. 2kg mehr Gepäck.

When I was ready with planning and lodgings were booked real winter started in the Sauerland with snow heights of more than 50cm in the upper regions. So I needed snowshoes in the short term, i.e. further 2kg of  luggage on my back.

Erster Tag, 14.2.2015

Start war am 14.2. Dank der schnellen Verbindung war ich gegen Mittag in Bödefeld und konnte direkt losgehen zum ersten Gipfel Schiershagen, DM/NW-190. Bis kurz vor Bödefeld war noch alles grün, in Bödefeld lagen ca. 10cm Schnee. Nah beim Ort waren die Wege offensichtlich oft benutzt und daher gut zu gehen. Das änderte sich mit der Annäherung an den Gipfel: die Schneehöhe wuchs schnell, es gab höchstens mal eine Spur im Schnee, tief eingedrückte Fußstapfen. Gleich beim ersten Gipfel brauchte ich die Schneeschuhe. Dann muß wohl kürzlich ein Sturm über das Gebiet gezogen sein, ich musste über einige umgestürzte Bäume klettern,  um weiter zu kommen. Oben angekommen hatte ich unter strahlend blauem Himmel QSOs mit S5, HB9, DL, OE,  ON, OK, G, PA.

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At 14.2 I arrived around noon at Bödefeld and started immediately the march to the first summit Schiershagen, DM/NW-190. Until shortly before Bödefeld there was no snow, in Bödefeld there was about 10cm of snow.  Close to the village the paths were often used and easy passable. It changed closer to the summit: the snow height increased rapidly there was at most one track, footsteps pressed in deeply. Right the first time I needed the snowshoes. Moreover had there recently been a storm, I had to climb over fallen trees to reach the summit. There I had under bright blue sky  QSOs with S5, HB9, DL, OE,  ON, OK, G, PA.

Zweiter Tag, 15.2.2015

Am nächsten Tag, Sonntag, ging es von Bödefeld über Hunau Gipfel , DM/NW-181 nach Lenneplätze bei Winterberg. Auf den Skipisten war Hochbetrieb, in den Niederlanden waren Ferein und das ganze Sauerland war fest in niederländischer Hand. Zwischen Bödefeld und Winterberg waren viele Wege für Langläufer gewalzt und so konnte ich fast immer sehr zügig gehen. Auf der Hunau konnte ich auf dem  Gipfelstein sitzend QSOs mit DL, PA, OK, EA, G (unter anderm mit Phil, G4OBK, den ich nach der SOTA-Tour letzten Sommer in Friedrichshafen getroffen hatte), HB9 und S5.

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The next day, Sunday, I went from Bödefeld to Lenneplätze near Winterberg and on this way I activated Hunau Gipfel, DM/NW-181. There was intense activity on the ski slopes. In the Netherlands they had holidays and the Sauerland was firmly in the hands of the Dutch. Between Bödefeld and Winterberg most paths had been rolled for cross-country-skiing so I could walk quickly. At Hunau I had QSOs with DL, PA, OK, EA, G (among others with Phil, G4OBK whom I had met after my SOTA-Tour last summer in Friedrichshafen), HB9 and S5.

Dritter Tag, 16.2.2015

Nach einem herrlichen Sonnenuntergang am Vortag und einem herrlichen Sonnenaufgang weiter zum nahen Kahlen Asten, DM/NW-026. Im Gegensatz zum Sonntag hatte ich das Gipfelplateau fast für mich allein. Es gab eine freie Bank, von der aus ich QSOs mit DL, SP, PA, OK, G und S5 hatte.

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After a wonderfull sunset the previous day and a wonderfull sunrise I went on to the near by Kahlen Asten, DM/NW-026. In contrast to Sunday I was nearly alone on the summit plateau. There was a free bench seat, a convenient place for QSOs with DL, SP, PA, OK, G and S5.

Anschließend unter strahlend blauem Himmel im Sonnenschein ging es weiter zur nächsten Unterkunft in Züschen. Ich kenne Züschen als ruhiges, kleines Dorf von anderen Besuchen und war deswegen überrascht, als  beim Weg runter zum Ort laute Musik zu hören war. Ich hatte vergessen, dass Rosenmontag war und der wird nicht nur in Köln gefeiert.

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Then I went under a brilliant blue sky to my next lodging in Züschen. I know Züschen from previous visits as a small and calm village. Therefore I was really surprised when I heard loud music as I approached Züschen. I had forgotten that this day was Rosenmontag, carnival Manday, and it is not only celebrated in Cologne.

Vierter Tag, 17.2.2015

Auf dem Weg von Züschen nach Medelon waren zwei Berge eingeplant. Beim ersten, dem Sellerberg, DM/NW-201, brauchte ich auf den letzten paar hundert Metern wieder die Schneeschuhe, ich war offensichtlich seit längerem der erste (außer irgendwelchem Wild), der durch den tiefen Schnee hier heraufgekommen war. Eine Bank wie am Kahlen Asten gab es hier nicht, aber mein Rucksack war dick und stabil genug als Sitzplatz. Unter den 30 QSOs mit DL, HB9, OE, EA, G, ON, SM, PA, OK und SP war dieses Mal auch ein S2S-QSO mit Ulrich, HB9CGA/P auf dem Kronberg, HB/AI-007.

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On my way from Züschen to Medelon I had planned two summits. To reeach the first one, Sellerberg, DM/NW-201, I needed snowshoes for the last hundreds of meters. Obviously I had been  the first one (apart from  roe-deer) for a long time who walked up here in the deep snow. There was no bench seat here as at the Kahlen Asten but my rucksack was thick and stable enough to be a suitable seat. Among 30 QSOs with DL, HB9, OE, EA, G, ON, SM, PA, OK and SP  this time I had a S2S-QSO with Ulrich, HB9CGA/P on Kronberg, HB/AI-007.

Vom Sellerberg ging es direkt zum Bollerberg, DM/NW-045. Auf dem Bollerberg steht ein  hässlicher Aussichtturm aus Beton und ein kommerzieller Funkturm. Für die Wartung gibt es eine asphaltierte Strasse bis zum Gipfel. Daher war der Aufstieg, abgesehen von ein paar vereisten Stellen, kein Problem. Nachdem ich von der hier vorhandenen Bank und dem Tisch etwas Schnee weggeräumt hatte, konnte ich bequeme 29 QSOs mit DL, ON, G, PA, HB9, EA und SP ins Log eintragen , auch noch ein S2S-QSO mit Bruno, HB9CBR/P auf dem Selibüel, HB/BE-151. Auf dem Weg zur nächsten Unterkunft im tiefer gelegenen Medelon lag deutlich weniger Schnee, dafür hatten Forstarbeiten mit schweren Maschinen die Wege zum Teil schlimm zugerichtet.

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From the Sellerberg I went directly to the Bollerberg, DM/NW-045.On the Bollerberg there is an ugly viewing tower from concrete and a commercial radio tower. For maintainance there is  an asphalted road up to the summit.  Therefore ist was an easy ascent apart from a few iced spots. After I had cleared the bench seat and table of the existing picnic site from snow I had comfortable 29 QSOs with DL, ON, G, PA, HB9, EA and SP , one further S2S-QSO with Bruno, HB9CRB/P on Selibüel, HB/BE-151. On my way to the next lodging in Medelon, which is situated lower, there was significantly less snow but forestry work with heavy machines had left the paths in a very bad condition.

Fünfter Tag, 18.2.2015

Auf dem  Weg von Medelon zur nächsten Unterkunft in Hildfeld gibt es zwei SOTA-Gipfel, den Winterkasten, DM/NW-047 und den Schlossberg, DM/NW-036. Da die Tagesetappe eine der längeren war und zum großen Teil abseits der viel besuchten Wintersportgebiete lag, hatte ich auf den Winterkasten verzichtet. Die Entscheidung war richtig, denn mein Weg führte zwar anfangs durch das wunderschöne Orketal, wo der Weg schneefrei war. Aber sobald ich das Tal verlassen hatte ging es kilometerweit, stellenweise durch dichten Nebel,  fast nur noch über tief verschneite Wege, recht mühsam selbst mit Schneeschuhen. Zwei Gipfel auf der Etappe wären zu hart gewesen.

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Between Medelon and Hildfeld there are two SOTA-summits, Winterkasten, DM/NW-047and Schlossberg, DM/NW-036. As I had a longer way this day mostly away from the frequented wintersport areas I had forgone the Winterkasten. This had been the right decision. In the beginning I walked through the wonderfull Orke valley, where the path was free of snow. But as soon as I left the valley I had to march on a thickly snow-covered path, often very steep, sometimes in thick fog. Even with snowshoes a hard job. Two summits this day would have been too hard.

Auf dem Schlossberg gibt es ein Skigebiet. Ein Lift führt bis fast zum Gipfel. Der Weg, den ich auf der Karte herausgesucht hatte, hätte mich quer über die Skipiste geführt. Deswegen habe ich vorsichtshalber den Liftbetreiber nach einem brauchbaren Fußweg zum Gipfel gefragt. Er empfahl, direkt neben dem Lift am Rand der Piste hoch zu gehen. Ich habe das auch gemacht. Ich glaube aber manche der Skiläufer, die direkt neben mir bequem den Berg heraufgezogen wurden, hielten mich für verrückt. Oben angekommen hat ich wenige Meter neben dem Trubel ein ruhiges Plätzchen auf meinem Rucksack für QSOs mit DL, OK, G, OE, HB9, EA, PA, SP, S5 und ON. Auf dem Weg vom Schlossberg zur Unterkunft in Hildfeld kam endlich auch wieder die Sonne durch.

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On Schlossberg there is a skiing area. A lift can take you nearly up to the summit. The path I had chosen on my map led transversely across the ski slope. So I asked the owner of the lift how I could walk to the summit.  He recommended to go right next to the lift outside the area. So did I. Many of the skiers, who were comfortably pulled up right next to me, may have thought that I was mad. After arriving at the summit I found a calm place not far enough away from the hectic of the slope on my rucksack and had QSOs witht DL, OK, G, OE, HB9, EA, PA, SP, S5 and ON. On my way from Schlossberg to my lodging in Hildfeld after all the sun came through the clouds.

Sechster Tag, 19.2.2015

Die vorletzte Etappe führte über den Langenberg, DM/NW-263, den mit 843m höchsten Berg Nordrhein-Westfalens. Der Anfang auf schneefreien Wirtschaftswegen war bequem. Aber dann: der Aufstieg zum Rothaarsteig war ein schmaler, extrem steiler Pfad durch den tief verschneiten Wald. Es gab zwar immer wieder Markierungen, aber ohne mein Navigationsgerät und die Trittspuren von zwei oder drei Menschen, die vor mir den Weg gegangen waren, hätte ich mich verlaufen. Auf dem Rothaarsteig angekommen wurde es wieder einfacher, auf einem so populären Wanderweg sind auch im Winter mehr Menschen unterwegs und sorgen für eine gut begehbare Spur. Auf dem Langenberg gab es wieder Luxus pur:  strahlender Sonnenschein, schneefreie Sitzbänke und Tische ermöglichten bequeme QSOs mit OK, DL, G, HB9, SP, PA, ON, OM, OE, EA, F und S5. Unter den angenehmen Bedingungen habe ich auch nicht so schnell wieder eingepackt, sondern erst, als mein vorbereitetes Papier-Log für den Langenberg auf beiden Seiten voll beschrieben war.

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The penultimate stage led over Langenberg, DM/NW-263, with 843m the highest summit of Northrhine-Westphalia. The beginning on small road free of snow was simple. But the ascend to the Rothaarsteig  was a small, extremly steep path through the snowy woods. There were marks from time to time, but without navigation device and the traces of two or three people who had used this path before me I had lost the path.  When I had reached the Rothaarsteig, a popular hiking trail, I had no longer difficulties. Many people use this trail even in winter, so I had a comfortable track to follow. On the Langenberg it was pure luxury: bright sunshine, bench seats and table free of snow allowed  comfortable QSOs with  OK, DL, G, HB9, SP, PA, ON, OM, OE, EA, F and S5. Under these good conditions I did not pack up so fast but only as I had filled  both sides of my prepared paper-log completely

Vom Langenberg ging es runter nach Willingen. Man merkte schnell, dass in Willingen viel los ist. Nur bei Winterberg hatte ich ähnlich viele Menschen unterwegs getroffen wie hier. Im Ort war es extrem: riesige Parkplätze voller Autos,  Menschen mit klobigen Kunststoff-Schuhe, dicken Ski-Anzügen und Sturzhelmen, Teppich quer über die Strasse gelegt, damit die Skiläufer von der Piste auf der einen Seite der Strasse ohne die Ski abzunehmen auf die Piste auf der anderen Seite der Strasse kommen konnten, Lokale an jeder Ecke, Werbung für Apres-Ski, …. Mir hat die Ruhe unterwegs deutlich besser gefallen.

From Langenberg I went down to Willingen. Soon you could realise that in Willingen was a lot of activity. Only near Winterberg I had met a similar number of people on my way. In the city it was extreme: huge parking areas with hundreds of cars, persons with chunky plastic-shoes, thick ski-suits and safety-helmets, carpets across the street, so the skiers could cross from the slope on one side of the street to the other without taking off their ski, restaurants everywhere, advertisements for apres-ski, … I preferred the calmness I had the last days.

Siebter Tag, 20.2.2015

Die Wettervorhersage für Freitag, den letzten Tag meiner Wanderung, war nicht gut: Regen, Schnee, kräftiger Wind. Am Freitag Morgen gab es dann nach einer Woche mit häufig Sonnenschein oder zumindest ruhigem, trockenen Wetter wieder Schnee und einen kräftigen, eiskalten Wind. Die Wege beim nächsten vorgesehenen Gipfel, dem Hohen Eimberg, DM/NW-187,  waren nach Auskunft der Touristen-Information in Willingen nicht präpariert und praktisch nicht begangen. Daher habe ich auf noch einmal mehrere Kilometer Schneeschuh-Laufen bei unangenehmen Wetter verzichtet und bin direkt zum Bahnhof gegangen und nach Hause gefahren.

The weather forecast for Friday, the last day of my tour was not good: rain, snow, strong wind. After six days with frequent sunshine or at least calm and dry weather Friday morning started with fresh snow and strong icecold wind. The tourist-info said that the paths around Hoher Eimberg, DM/NW-187, my next intended summit were not rolled and not used at this time of the year. So I waived further kilometers of snowshoe marching and uncomfortable weather and went directly to the railway station and got home after 2 hours.

Ich bin sechs Tage 75 km weit bei meist sehr schönem Wetter durch das tief verschneite Sauerland gewandert, hatte 167 QSOs mit Funkamateuren aus 12 Ländern, habe dabei  7 SOTA-Gipfel mit insgesamt 52 Punkten aktiviert. Das war zeitweise ganz schön anstrengend, aber es hat auch richtig viel Spaß gemacht.

I marched a distance of 75km in six days through the snow-covered Sauerland, mostly in good weather. I had 167 QSOs with hams from 12 different countries, activated 7 SOTA-summits with a total of 52 points. Occasionally it was rather exhausting but I had very much fun this week.

 

Angekommen

Am Vortag hatte das Gewitter die Aktivierung des Aachecks verhindert, aber am 26.6. ging es problemlos. Wegen der geringen Entfernung war ich schon vor 10 Uhr auf dem Gipfel und konnte in einer knappen halben Stunde 28 QSOs fahren.  Anschließend ging es weiter zum letzten Gipfel, dem Gehrenberg, DM/BW-348, wo ich kurz vor 15 Uhr ankam und weitere 20 QSOs hatte.  Auf dem Weg gab es immer wieder herrliche Ausblicke auf Bodensee und im Dunst eine Ahnung der Alpen.  Nach dem Gehrenberg ging es im Wesentlichen nur noch talwärts.  Marddorf war schnell erreicht.  Am letzten Tag der Tour ging es praktisch nur noch durch riesige Obstplantagen. Viele waren zum Schutz vor Hagel mit Netzen abgedeckt. Auf den letzten Kilometern vor Friedrichshafen gab es zum Teil verwilderte „Kirschplantagen“, bei denen viele Äste voll mit reifen Kirschen über den Weg ragten. Da habe ich natürlich probiert. Da der Weg von Markdorf nach Friedrichshafen nur ca. 11 km lang ist, habe ich meine Unterkunft sehr zeitig erreicht, konnte mich schnell frisch machen und die HAM-RADIO noch vor 12 Uhr erreichen.

Die Messe ist beeindruckend. Viele Menschen sieht man anderswo auch, aber hier hört man jeden Moment eine andere Sprache, sieht man plötzlich Männer im Kaftan, Japanerinnen im Kimono und Leute, die jede Menge Funkausrüstung an der Kleidung tragen, z.B. einen Amerikaner mit einem hohen Filzhut mit eingebauter Antenne. Und toll ist es natürlich, wenn man beim Treff an der QSL-Wand plötzlich mit „Hallo Volker“ angesprochen wird von jemandem, den man vorher nie gesehen hat, der einen aber von vielen QSOs während der Wanderung kennt, und mit dem man dann über Erfahrungen/Erlebnisse bei SOTA-Aktivitäten plaudern kann.

Ich bin am Ziel. Zwar konnte ich meinen Plan nicht vollständig ausführen, statt 7 Wochen war ich 4 Wochen unterwegs, statt 860 km waren es 500 km, statt 40 Gipfeln waren es 18. Spaß gemacht hat es trotzdem, ich habe eine Menge Eindrücke , Erfahrungen und 142 SOTA-Punkte gewonnen. Ich hatte den Weg über einen langen Zeitraum nur am Computer geplant, einzelne Punkte kannte ich schon vorher aber das meiste war mir unbekannt. Unterwegs zeigte sich, dass ich, von wenigen Ausnahmen abgesehen, den Weg so gehen konnte. Eine riesige Hilfe war dabei, dass ich den ganzen Weg im Tablet abgespeichert hatte und mit dem eingebauten GPS (abgesehen von einem kurzfristigen Ausfall) immer sehen konnte, wo ich war, wann ich abbiegen musste usw. Das funktionierte erstaunlich genau. Ich habe auf dem ganzen Weg immer wieder wunderschöne Landschaften kennengelernt, wo ich noch einmal hin möchte. Ich habe viele verschiedene Unterkünfte gehabt, Hotels von komfortabel bis sehr in die Jahre gekommen, sehr schöne Bauernhofpensionen und Pensionen, wo ich an der einen oder anderen Stelle erst mal etwas Staub oder Spinnweben  weggewischt habe. Ich habe die Ruhe auf dem Weg genossen und die relativ wenigen Menschen, mit denen ich unterwegs zu tun hatte, waren praktisch alle nett und hilfsbereit. Ich habe die Tour genossen und ich würde es wieder tun.

Fast am Ziel

Die letzten Tage hatte ich keinen Zugang zu WLANs, deswegen erst jetzt wieder eine Meldung.

Am 21.6. habe ich Hohenkarpfen (DM/BW-074) und Zundelberg (DM/BW-195) geschafft. Der Hohenkarpfen ist ein auffälliger Kegel rundum von Wiesen und Feldern umgeben. Der Weg wird ganz allmählich immer steiler und man hat einen herrlichen Blick von weiter oben. Es scheint ein alter Vulkan zu sein, denn oben ist eine Mulde wie ein erloschener Krater. Auf dem weiteren Weg fiel plötzlich OSMAND aus, so musste ich  nur nach Karte weitergehen und hatte nicht mehr die Kontrolle, wo ich mich genau befand. Es klappte, obwohl ich manchmal eine Abzweigung verpasste, das nicht so schnell wie mit Navi merkte und dann wieder umkehren und ein paar Meter mehr laufen musste. Der Zundelberg ist nicht so spektakulär wie der Hohenkarpfen. Auf beiden Bergen war wieder das üblich pile-up meist mit denselben Rufzeichen wie schon an den Tagen vorher. Am nächsten Tag auf dem Weg zum Hummelskopf (DM/BW-845) stand ich an einer Kreuzung mitten im Wald und suchte auf der Karte den weiteren Weg, da hielt ein Auto mit Jagdpächter an, der wissen wollte, was ich vor hatte. Es stellte sich im Gespräch heraus, dass er auch Funkamateur ist, und so gab es erst mal eine viertel Stunde Smalltalk über Amateurfunk. Nach dem Abstieg vom Hummelskopf habe ich die Donau kurz oberhalb von Möhringen überquert: trockenen Fußes durch das Flussbett. Dort ist eine der Versickerungsstellen und zur Zeit sind da nur trockene Steine.

Am 23.6. stand kein Berg auf dem Programm sondern nur viele Kilometer. Ich bin gestartet in Immendingen-Hattingen, ein paar Kilometer südlich der Donau und bis Bodman-Ludwigshafen am Bodensee gegangen, 34 km, die längste Etappe auf dem Weg. Es ging problemlos, der Körper hat sich an das Laufen gewöhnt, am Anfang der Tour wäre das noch nicht gegangen. Das letzte Stück des Etappe ging durch riesige Obstplantagen mit Äpfeln und Kirschen. Die Kirschen waren reif und an vielen Stellen ragten Äste mit vielen dunkelroten Kirschen bis auf den Weg. Da habe ich mich natürlich bedient.

Am 24. 6. ging es von Ludwigshafen zum Sipplinger Berg (DM/BW-362), nicht so hoch wie die Berge vorher, aber der Aufstieg hatte es in sich. In der Nacht hatte es geregnet und die Wege waren nass und zum Teil aufgeweicht. Ich hatte einen Weg längs eines kleinen Baches, der immer steiler wurde. Zuletzt ging es auf einem fußbreiten Pfad in engen Kehren sehr steil hoch, daneben ca. 20m Steilabfall. Ich habe nicht nur wegen der Anstrengung mächtig geschwitzt.  Auf dem Sipplinger Berg konnte ich auch schon erste Funkamateure aus Friedichhafen im 2m-Band hören aber meine Handfunke reichte nicht bis da. Von meiner nächsten Unterkunft in Hohenbodman hatte ich einen herrlichen Blick über das Linzgau zum nächsten Ziel Heiligenberg.

Der Weg nach Heiligenberg war nur recht kurz, deswegen war ich auch schon gegen Mittag da. Nach einer kurzen Pause habe ich mich nur mit Funkausrüstung auf den Weg zum nächsten Gipfel, dem Aacheck (DM/BW-349) gemacht. Leider zog kurz bevor ich angekommen war ein Gewitter auf, da habe ich es vorgezogen, wieder umzukehren. Wieder in der Unterkunft war das Gewitter weg und die Sonne wieder da. Pech gehabt. Morgen versuche ich es wieder. Dann sind es auch nur noch zwei Etappen, ca. 40 km, bis Friedrichshafen.

Auf zur letzten Woche

DerSchwarzwald liegt hinter mir. Mit der Hochwälder Höhe, DM/BW-519 bei St. Georgen habe ich den letzten geplanten Schwarzwald Gipfel aktiviert. Von St. Georgen über Villingen-Schwenningen bisTuningen liegt kein Gipfel auf der Strecke, also nur  Wandern und Site-Seeing. Die Innenstadt von  Villingen-Schwenningen hat mir sehr gut gefallen. Im Schwenninger Moos (Neckarquelle) gab es ein seltsames Wegstück: alle Bäume einer bestimmten Art waren völlig kahl gefressen und fast alle komplett, inklusive Stamm mit einem Gespinst über zogen, darin Unmengen von Insekten. Man könnte da einen Horrorfilm drehen. Als ich  zwischenSchwenningen und Tuningen Pause in einem Bushäuschen machte und auf dem Tablet den weiteren Weg anschauen wollte, kam die Meldung: WLAN verfügbar, ungeschützt. Also habe ich sofort die Aktivierung des Lupfen, DM/BW-057 für den nächsten Tag angekündigt. Als ich inTuningen am Gasthaus Kreuz ankam, war alles zu: Ruhetag. Aber wie telefonisch angekündigt hing an der Türauf der Rückseite des Gebäudes der Schlüssel für mich, auf dem Land geht das.Heutew auf dem Weg von Tuningen nach Wurmlingen habe ich problemlos 2 Gipfel aktiviert den Lupfen und die Grashalde, DM/BW-168. Das bedeutete zwar zwei mal auf fast 1000m hoch und zwischen drin wieder erheblich herunter, aber ich habe mich wieder gut ans Laufen gewöhnt, der Fuß macht keine Probleme. Und dann fängt auch schon die letzte Woche an. Morgen will ich mit dem Hohenkarpfen, DM/BW074 und dem Zunderberg, DM/BW-195 noch einmal 2 Gipfel versuchen. Dann gibt es 2 Tage ohne Gipfel und auf dem letzten Stück zwischen Bodman-Ludwigshafen und Friedrichshafen maximal 3 kleine Gipfel. Und Freitag Mittag bin ich dann hoffentlich auf der HAM-RADIO .

Schwarzwald

Ursprünglich h hatten es mindestens 10 Schwarzwaldgipfel werden sollen, wegen der Unterbrechung sind davon nur noch 3 übrig geblieben. 2 habe ich inzwischen aktiviert, gestern den Staufenkopf, DM/BW-513 und heute den Hartskäpfle, DM/BW-261. Da habe ich nachdem ich auf 7 MHz viele QSOs fahren konnte einen Versuch auf 145.5 MHz gestartet, ohne Erfolg, eine Handfunke nur mit der kleinen Antenne reicht wohl doch nicht so weit, oder es lag an der Zeit zwischen 13 und 14 Uhr: alle in der Nähe beim Mittagessen oder Mittagsschlaf.

Morgen ist die Hochwälder Höhe, DM/BW-519 dran.

Das Gehen macht keine Probleme, die Achillessehne hat sich anscheinend erholt.

Die Landschaft ist herrlich, mächtige Wälder und dann immer wieder riesige Wiesen mit allen möglichen Blumen und völlig einsam liegenden Schwarzwaldhöfen wie aus dem Bilderbuch. Das reizt zum Wiederkommen.

Fortsetzung

Nachdem meine Achillessehne mich nach 2 Wochen und ca. 250 km ausgebremst hatte, habe ich mich zu hause auskuriert. Es ist nichts mehr geschwollen und schmerzt nicht mehr. Schon zu Anfang der Zwangspause hatte ich eine passende Bahnverbindung für Samstag den 14.6. von Haltern in den Schwarzwald herausgesucht.

Aber mein Weg zum Bodensee ist mit Hindernissen gespickt. Das Unwetter vom Montag dem 9.6. hat zwar Haltern verschont aber weite Teile des Ruhrgebiets verkehrstechnisch lahm gelegt. Meine herausgesuchte Verbindung über Essen existiert zur Zeit nicht. Also werde ich morgen (14.6.) erst einmal per Auto nach Dortmund fahren und von dort mit der Bahn weiter in den Schwarzwald.

Wenn (hoffentlich) keine weiteren Hindernisse auftreten, werde ich am  15.6. als nächsten Gipfel den Staufenkopf, DM/BW-513 und in den nächsten 2 Wochen 10 weitere Gipfel aktivieren und die restliche Strecke zur HAM-RADIO  gehen.

Unterbrechung

Am Sonntag, dem 25.5. lief es zu Anfang recht gut: gutes Wetter, schöne Landschaft, ich kam zügig voran. Aber im Laufe des Tages bekam ich Schmerzen im rechten Bein und nachmittags am Ziel Weilburg-Odersbach konnte ich nur noch humpeln, meine Achillessehne bremste mich aus.

Am nächsten Morgen verordnete mir der Arzt: kühlen und hochlegen.  Deswegen muss ich die Tour erst einmal nach 14 Tagen, 254 gegangenen Kilometern und 7 aktivierten Gipfeln unterbrechen. Meine Aktivierung des Großen Feldbergs, DM/HE-003 am 28.5. kann nicht stattfinden. Ich hoffe, dass ich bald wieder fit bin und dann in der ersten Juni-Hälfte irgendwo im Schwarzwald die Tour fortsetzen kann .

Nächstes Bundesland

Heute morgen habe ich erst eimal ein paar Dinge, die ich hoffentlich doch nicht brauchen werde, mit der Post nach hause geschickt, der Rucksack ist jetzt 2kg leichter, es geht sich deutlich angenehmer.

Morgen, 22.5. ist mit dem Kompass, DM/NW-195, der letzte Gipfel in NRW dran. Das Wetter könnte mir da eventuell einen Strich durch die Rechnung machen, es sind mögliche Gewitter angesagt. Danach kommt eine längere Strecke ohne SOTA-Gipfel, bis ich am 28.5. hoffentlich auf dem Großen Feldberg, DM/HE003 bin.

 

Die erste Woche geschafft

Die Strecke ist heute mit 17km etwas kürzer, trotzdem genügt mir eine Aktivierung, Auergang, DM/NW-197. Dabei war der Andrang nicht ganz so groß wie in den letzten Tagen, aber einige Stationen tauchen immer wieder auf, z.B. G4SSH, S52CU, DL8DXL, …

Bei herrlichem Wetter ging mein Weg weiter in südlicher Richtung durch dasSauerland, heute bis Lennestadt-Milchenbach.

Und dann ist doch tatsächlich schon die erste der sieben Wochen rum. Es ging ganz schön schnell.

Tag 6, 17.5.2014

Start in Wilde Wiese um 8:00, es ist ziemlich nebelig, den Schombergturm kann man nur sehen, wenn man nah dran ist.

Am Gipfel war es noch recht ungemütlich, kein geeigneter Platz zum sitzen, deswegen kam der Transceiver auf den Rucksack und ich habe die QSOs im Stehen gefahren.

Sellenstücke

Sellenstücke

Von unterwegs aus habe ich versucht mit Rucksack-Radio-Tool meine Aktivierung von Sellenstücke, DM/NW-208 anzukündigen, aber mein Smartphone hatte keinen Empfang. Also cq-Ruf ohne vorherigen Hinweis auf der SOTA-Seite. Trotzdem setzte sofort wieder ein heftiges pile-up ein. 40 Minuten lang QSOs mit G, HB9, DL, I, OM, OK, OE,  PA, S5, F,  GM, SP.  Ich hatte ursprünglich angedacht, auch noch Höhe Schöndelt, DM/NW-221 zu aktivieren, aber im Land der tausend Berge sind 20km-Marsch mit 20kg Gepäck und nur eine Aktivierung genug. Deswegen werde ich morgen wohl auch nur einen Gipfel, Himberg, DM/NW-196 oder Auergang, DM/NW-197  aktivieren.

Im Laufe des Vormittags hatte die Sonne den Nebel aufgelöst und ich hatte immer wieder herrliche Aussichten auf das Sauerland, nicht so spektakulär wie die Alpen, aber trotzdem sehr schön. Außerdem fangen die Landwirte jetzt mit der Heuernte an uns so duftete es häufig nach frischem Heu.