Archiv für den Monat: Februar 2015

SOTA-Woche 2015

SOTA-Woche Februar 2015

Die SOTA-Tour im letzten Sommer hat so viel Spaß gemacht, dass ich die Gelegenheit genutzt habe, eine SOTA-Winter-Wanderung zu machen. Der Plan – gemacht zu einer Zeit, als es nach grünem Winter aussah – war:  Anreise mit Bahn und Bus nach Bödefeld, 7-Tage-Wanderung rund um Winterberg bis Brilon Wald oder Olsberg und dabei zwischen 6 und 10 Gipfeln aktivieren.

SOTA-Woche Februar 2015

The SOTA-Tour last summer had been so much fun that I took the opportunity to  do a winter-SOTA-walking-tour. The preparation took place at a time when it looked as if we would have a green winter: travel by train and bus to Bödefeld, 7 days walk round Winterberg to Brilon Wald and along this trail activate between 6 and 10 summits.

Als alles geplant und die Unterkünfte gebucht waren, fing im Sauerland richtiger Winter an mit Schneehöhen über 50cm in den Höhenlagen. Also brauchte ich kurzfristig noch Schneeschuhe, d.h. 2kg mehr Gepäck.

When I was ready with planning and lodgings were booked real winter started in the Sauerland with snow heights of more than 50cm in the upper regions. So I needed snowshoes in the short term, i.e. further 2kg of  luggage on my back.

Erster Tag, 14.2.2015

Start war am 14.2. Dank der schnellen Verbindung war ich gegen Mittag in Bödefeld und konnte direkt losgehen zum ersten Gipfel Schiershagen, DM/NW-190. Bis kurz vor Bödefeld war noch alles grün, in Bödefeld lagen ca. 10cm Schnee. Nah beim Ort waren die Wege offensichtlich oft benutzt und daher gut zu gehen. Das änderte sich mit der Annäherung an den Gipfel: die Schneehöhe wuchs schnell, es gab höchstens mal eine Spur im Schnee, tief eingedrückte Fußstapfen. Gleich beim ersten Gipfel brauchte ich die Schneeschuhe. Dann muß wohl kürzlich ein Sturm über das Gebiet gezogen sein, ich musste über einige umgestürzte Bäume klettern,  um weiter zu kommen. Oben angekommen hatte ich unter strahlend blauem Himmel QSOs mit S5, HB9, DL, OE,  ON, OK, G, PA.

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At 14.2 I arrived around noon at Bödefeld and started immediately the march to the first summit Schiershagen, DM/NW-190. Until shortly before Bödefeld there was no snow, in Bödefeld there was about 10cm of snow.  Close to the village the paths were often used and easy passable. It changed closer to the summit: the snow height increased rapidly there was at most one track, footsteps pressed in deeply. Right the first time I needed the snowshoes. Moreover had there recently been a storm, I had to climb over fallen trees to reach the summit. There I had under bright blue sky  QSOs with S5, HB9, DL, OE,  ON, OK, G, PA.

Zweiter Tag, 15.2.2015

Am nächsten Tag, Sonntag, ging es von Bödefeld über Hunau Gipfel , DM/NW-181 nach Lenneplätze bei Winterberg. Auf den Skipisten war Hochbetrieb, in den Niederlanden waren Ferein und das ganze Sauerland war fest in niederländischer Hand. Zwischen Bödefeld und Winterberg waren viele Wege für Langläufer gewalzt und so konnte ich fast immer sehr zügig gehen. Auf der Hunau konnte ich auf dem  Gipfelstein sitzend QSOs mit DL, PA, OK, EA, G (unter anderm mit Phil, G4OBK, den ich nach der SOTA-Tour letzten Sommer in Friedrichshafen getroffen hatte), HB9 und S5.

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The next day, Sunday, I went from Bödefeld to Lenneplätze near Winterberg and on this way I activated Hunau Gipfel, DM/NW-181. There was intense activity on the ski slopes. In the Netherlands they had holidays and the Sauerland was firmly in the hands of the Dutch. Between Bödefeld and Winterberg most paths had been rolled for cross-country-skiing so I could walk quickly. At Hunau I had QSOs with DL, PA, OK, EA, G (among others with Phil, G4OBK whom I had met after my SOTA-Tour last summer in Friedrichshafen), HB9 and S5.

Dritter Tag, 16.2.2015

Nach einem herrlichen Sonnenuntergang am Vortag und einem herrlichen Sonnenaufgang weiter zum nahen Kahlen Asten, DM/NW-026. Im Gegensatz zum Sonntag hatte ich das Gipfelplateau fast für mich allein. Es gab eine freie Bank, von der aus ich QSOs mit DL, SP, PA, OK, G und S5 hatte.

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After a wonderfull sunset the previous day and a wonderfull sunrise I went on to the near by Kahlen Asten, DM/NW-026. In contrast to Sunday I was nearly alone on the summit plateau. There was a free bench seat, a convenient place for QSOs with DL, SP, PA, OK, G and S5.

Anschließend unter strahlend blauem Himmel im Sonnenschein ging es weiter zur nächsten Unterkunft in Züschen. Ich kenne Züschen als ruhiges, kleines Dorf von anderen Besuchen und war deswegen überrascht, als  beim Weg runter zum Ort laute Musik zu hören war. Ich hatte vergessen, dass Rosenmontag war und der wird nicht nur in Köln gefeiert.

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Then I went under a brilliant blue sky to my next lodging in Züschen. I know Züschen from previous visits as a small and calm village. Therefore I was really surprised when I heard loud music as I approached Züschen. I had forgotten that this day was Rosenmontag, carnival Manday, and it is not only celebrated in Cologne.

Vierter Tag, 17.2.2015

Auf dem Weg von Züschen nach Medelon waren zwei Berge eingeplant. Beim ersten, dem Sellerberg, DM/NW-201, brauchte ich auf den letzten paar hundert Metern wieder die Schneeschuhe, ich war offensichtlich seit längerem der erste (außer irgendwelchem Wild), der durch den tiefen Schnee hier heraufgekommen war. Eine Bank wie am Kahlen Asten gab es hier nicht, aber mein Rucksack war dick und stabil genug als Sitzplatz. Unter den 30 QSOs mit DL, HB9, OE, EA, G, ON, SM, PA, OK und SP war dieses Mal auch ein S2S-QSO mit Ulrich, HB9CGA/P auf dem Kronberg, HB/AI-007.

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On my way from Züschen to Medelon I had planned two summits. To reeach the first one, Sellerberg, DM/NW-201, I needed snowshoes for the last hundreds of meters. Obviously I had been  the first one (apart from  roe-deer) for a long time who walked up here in the deep snow. There was no bench seat here as at the Kahlen Asten but my rucksack was thick and stable enough to be a suitable seat. Among 30 QSOs with DL, HB9, OE, EA, G, ON, SM, PA, OK and SP  this time I had a S2S-QSO with Ulrich, HB9CGA/P on Kronberg, HB/AI-007.

Vom Sellerberg ging es direkt zum Bollerberg, DM/NW-045. Auf dem Bollerberg steht ein  hässlicher Aussichtturm aus Beton und ein kommerzieller Funkturm. Für die Wartung gibt es eine asphaltierte Strasse bis zum Gipfel. Daher war der Aufstieg, abgesehen von ein paar vereisten Stellen, kein Problem. Nachdem ich von der hier vorhandenen Bank und dem Tisch etwas Schnee weggeräumt hatte, konnte ich bequeme 29 QSOs mit DL, ON, G, PA, HB9, EA und SP ins Log eintragen , auch noch ein S2S-QSO mit Bruno, HB9CBR/P auf dem Selibüel, HB/BE-151. Auf dem Weg zur nächsten Unterkunft im tiefer gelegenen Medelon lag deutlich weniger Schnee, dafür hatten Forstarbeiten mit schweren Maschinen die Wege zum Teil schlimm zugerichtet.

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From the Sellerberg I went directly to the Bollerberg, DM/NW-045.On the Bollerberg there is an ugly viewing tower from concrete and a commercial radio tower. For maintainance there is  an asphalted road up to the summit.  Therefore ist was an easy ascent apart from a few iced spots. After I had cleared the bench seat and table of the existing picnic site from snow I had comfortable 29 QSOs with DL, ON, G, PA, HB9, EA and SP , one further S2S-QSO with Bruno, HB9CRB/P on Selibüel, HB/BE-151. On my way to the next lodging in Medelon, which is situated lower, there was significantly less snow but forestry work with heavy machines had left the paths in a very bad condition.

Fünfter Tag, 18.2.2015

Auf dem  Weg von Medelon zur nächsten Unterkunft in Hildfeld gibt es zwei SOTA-Gipfel, den Winterkasten, DM/NW-047 und den Schlossberg, DM/NW-036. Da die Tagesetappe eine der längeren war und zum großen Teil abseits der viel besuchten Wintersportgebiete lag, hatte ich auf den Winterkasten verzichtet. Die Entscheidung war richtig, denn mein Weg führte zwar anfangs durch das wunderschöne Orketal, wo der Weg schneefrei war. Aber sobald ich das Tal verlassen hatte ging es kilometerweit, stellenweise durch dichten Nebel,  fast nur noch über tief verschneite Wege, recht mühsam selbst mit Schneeschuhen. Zwei Gipfel auf der Etappe wären zu hart gewesen.

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Between Medelon and Hildfeld there are two SOTA-summits, Winterkasten, DM/NW-047and Schlossberg, DM/NW-036. As I had a longer way this day mostly away from the frequented wintersport areas I had forgone the Winterkasten. This had been the right decision. In the beginning I walked through the wonderfull Orke valley, where the path was free of snow. But as soon as I left the valley I had to march on a thickly snow-covered path, often very steep, sometimes in thick fog. Even with snowshoes a hard job. Two summits this day would have been too hard.

Auf dem Schlossberg gibt es ein Skigebiet. Ein Lift führt bis fast zum Gipfel. Der Weg, den ich auf der Karte herausgesucht hatte, hätte mich quer über die Skipiste geführt. Deswegen habe ich vorsichtshalber den Liftbetreiber nach einem brauchbaren Fußweg zum Gipfel gefragt. Er empfahl, direkt neben dem Lift am Rand der Piste hoch zu gehen. Ich habe das auch gemacht. Ich glaube aber manche der Skiläufer, die direkt neben mir bequem den Berg heraufgezogen wurden, hielten mich für verrückt. Oben angekommen hat ich wenige Meter neben dem Trubel ein ruhiges Plätzchen auf meinem Rucksack für QSOs mit DL, OK, G, OE, HB9, EA, PA, SP, S5 und ON. Auf dem Weg vom Schlossberg zur Unterkunft in Hildfeld kam endlich auch wieder die Sonne durch.

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On Schlossberg there is a skiing area. A lift can take you nearly up to the summit. The path I had chosen on my map led transversely across the ski slope. So I asked the owner of the lift how I could walk to the summit.  He recommended to go right next to the lift outside the area. So did I. Many of the skiers, who were comfortably pulled up right next to me, may have thought that I was mad. After arriving at the summit I found a calm place not far enough away from the hectic of the slope on my rucksack and had QSOs witht DL, OK, G, OE, HB9, EA, PA, SP, S5 and ON. On my way from Schlossberg to my lodging in Hildfeld after all the sun came through the clouds.

Sechster Tag, 19.2.2015

Die vorletzte Etappe führte über den Langenberg, DM/NW-263, den mit 843m höchsten Berg Nordrhein-Westfalens. Der Anfang auf schneefreien Wirtschaftswegen war bequem. Aber dann: der Aufstieg zum Rothaarsteig war ein schmaler, extrem steiler Pfad durch den tief verschneiten Wald. Es gab zwar immer wieder Markierungen, aber ohne mein Navigationsgerät und die Trittspuren von zwei oder drei Menschen, die vor mir den Weg gegangen waren, hätte ich mich verlaufen. Auf dem Rothaarsteig angekommen wurde es wieder einfacher, auf einem so populären Wanderweg sind auch im Winter mehr Menschen unterwegs und sorgen für eine gut begehbare Spur. Auf dem Langenberg gab es wieder Luxus pur:  strahlender Sonnenschein, schneefreie Sitzbänke und Tische ermöglichten bequeme QSOs mit OK, DL, G, HB9, SP, PA, ON, OM, OE, EA, F und S5. Unter den angenehmen Bedingungen habe ich auch nicht so schnell wieder eingepackt, sondern erst, als mein vorbereitetes Papier-Log für den Langenberg auf beiden Seiten voll beschrieben war.

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The penultimate stage led over Langenberg, DM/NW-263, with 843m the highest summit of Northrhine-Westphalia. The beginning on small road free of snow was simple. But the ascend to the Rothaarsteig  was a small, extremly steep path through the snowy woods. There were marks from time to time, but without navigation device and the traces of two or three people who had used this path before me I had lost the path.  When I had reached the Rothaarsteig, a popular hiking trail, I had no longer difficulties. Many people use this trail even in winter, so I had a comfortable track to follow. On the Langenberg it was pure luxury: bright sunshine, bench seats and table free of snow allowed  comfortable QSOs with  OK, DL, G, HB9, SP, PA, ON, OM, OE, EA, F and S5. Under these good conditions I did not pack up so fast but only as I had filled  both sides of my prepared paper-log completely

Vom Langenberg ging es runter nach Willingen. Man merkte schnell, dass in Willingen viel los ist. Nur bei Winterberg hatte ich ähnlich viele Menschen unterwegs getroffen wie hier. Im Ort war es extrem: riesige Parkplätze voller Autos,  Menschen mit klobigen Kunststoff-Schuhe, dicken Ski-Anzügen und Sturzhelmen, Teppich quer über die Strasse gelegt, damit die Skiläufer von der Piste auf der einen Seite der Strasse ohne die Ski abzunehmen auf die Piste auf der anderen Seite der Strasse kommen konnten, Lokale an jeder Ecke, Werbung für Apres-Ski, …. Mir hat die Ruhe unterwegs deutlich besser gefallen.

From Langenberg I went down to Willingen. Soon you could realise that in Willingen was a lot of activity. Only near Winterberg I had met a similar number of people on my way. In the city it was extreme: huge parking areas with hundreds of cars, persons with chunky plastic-shoes, thick ski-suits and safety-helmets, carpets across the street, so the skiers could cross from the slope on one side of the street to the other without taking off their ski, restaurants everywhere, advertisements for apres-ski, … I preferred the calmness I had the last days.

Siebter Tag, 20.2.2015

Die Wettervorhersage für Freitag, den letzten Tag meiner Wanderung, war nicht gut: Regen, Schnee, kräftiger Wind. Am Freitag Morgen gab es dann nach einer Woche mit häufig Sonnenschein oder zumindest ruhigem, trockenen Wetter wieder Schnee und einen kräftigen, eiskalten Wind. Die Wege beim nächsten vorgesehenen Gipfel, dem Hohen Eimberg, DM/NW-187,  waren nach Auskunft der Touristen-Information in Willingen nicht präpariert und praktisch nicht begangen. Daher habe ich auf noch einmal mehrere Kilometer Schneeschuh-Laufen bei unangenehmen Wetter verzichtet und bin direkt zum Bahnhof gegangen und nach Hause gefahren.

The weather forecast for Friday, the last day of my tour was not good: rain, snow, strong wind. After six days with frequent sunshine or at least calm and dry weather Friday morning started with fresh snow and strong icecold wind. The tourist-info said that the paths around Hoher Eimberg, DM/NW-187, my next intended summit were not rolled and not used at this time of the year. So I waived further kilometers of snowshoe marching and uncomfortable weather and went directly to the railway station and got home after 2 hours.

Ich bin sechs Tage 75 km weit bei meist sehr schönem Wetter durch das tief verschneite Sauerland gewandert, hatte 167 QSOs mit Funkamateuren aus 12 Ländern, habe dabei  7 SOTA-Gipfel mit insgesamt 52 Punkten aktiviert. Das war zeitweise ganz schön anstrengend, aber es hat auch richtig viel Spaß gemacht.

I marched a distance of 75km in six days through the snow-covered Sauerland, mostly in good weather. I had 167 QSOs with hams from 12 different countries, activated 7 SOTA-summits with a total of 52 points. Occasionally it was rather exhausting but I had very much fun this week.